Journalismus-Projekt: Frauen in der Kirche

Zurzeit erregt eine Protestaktion eines feministischen Kollektivs aus Chile weltweit Aufmerksamkeit und wurde in vielen weiteren Städten (u.a. in kolumbianischen und auch in deutschen Städten) aufgegriffen, wobei patriarchische Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen kritisiert werden und es insbesondere um die Schuldzuweisungen bei Vergewaltigungen geht (ein kleiner Einblick in die Protestaktion und ihre Hintergründe: https://www.youtube.com/watch?v=4QdlwW-dXuY).
Im Rahmen ihres Journalismus-Studiums schrieb unsere Geförderte Natalia einen Artikel, in dem sie die Aufmerksamkeit insbesondere auf Frauen in der Kirche in Kolumbien lenkt, auf die Schwierigkeiten, mit denen sie tagtäglich in patriarchalischen Strukturen innerhalb der Kirche, sowie auch außerhalb dieser, konfrontiert sind, auf sexuelle Belästigung, die Nonnen immer erfahren, innerhalb und außerhalb der Kirche. Natalia begleitet die Nonne Edilma bei ihrem üblichen Tagesablauf und spricht mit ihr auch darüber, welche Möglichkeiten Frauen in der Kirche entwickeln können und wie wichtig auch das politische Handeln von Ordensfrauen Edilmas Meinung nach ist (texto español abajo).

Natalia, Lazos-Geförderte, Journalismus-Studentin & Autorin dieses Artikels

Unter dem Deckmantel der Traditionen, eine sexistische Haltung

Eine lange schwarze Kopfbedeckung ist die Krone einer Ordensfrau, die mit Zurückhaltung das Wort Gottes empfängt. Sie ist von den Traditionen der Predigten geprägt. Nur ein Stück Haut schimmert an ihren Fußgelenken. Während der Kommunion singt der Kantor von einer fast romantischen Begegnung mit Jesus. Edilma aber ist abgelenkt. Sie denkt an den letzten Mann, der unverschämt sexuelle Kommentare gemacht hat, die auf sie anspielten.

Foto: Natalia Ramírez Amado / Iglesia de Lourdes

Am Ende der Montagsmesse geht sie ins Kloster zurück, wo sie seit 3 Jahren lebt.  Als die Nacht hereinbricht, läuft eine Gruppe von Männern über die Straße; einige werfen den Nonnen diskrete Blicke zu, andere widerwärtige, nahezu krankhafte Blicke. Doch 33 Jahre Erfahrung in Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen und sogar auf der Straße selbst haben sie erkennen lassen, dass eine Ordensfrau in einer Welt, in der männliche sexuelle Fantasien oft durch Pornografie motiviert sind, sexuell erregend sein kann.

Edilma erzählt, wie geschwisterlicher Kontakt und die Berufung zum Dienst am Menschen meistens sehr geschätzt werden, aber manchmal werde die Freundlichkeit mit anderen Intentionen verwechselt, die in Liebeserklärungen, unangemessener Behandlung und sogar Belästigung enden. All diese Situationen erzeugen eine gewisse Ambivalenz zwischen Angst und dem Wunsch, ihrer Berufung nachzugehen.

Im Jahr 2018 registrierte die Jurafakultät der Freien Universität mindestens 3.014 Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Kolumbien: Das heißt, etwa 50 Fälle pro Tag. Es gibt jedoch keine Studien über Frauen, die sich dem religiösen Leben widmen und Opfer von Vergewaltigungen geworden sind, ganz zu schweigen von der Belästigung und dem sozialen Druck, den sie an ihren Arbeitsplätzen ausgesetzt sind.

Jedoch spricht eine Studie der New York Times über den sexuellen Missbrauch von Nonnen durch Priester und männliche Figuren der Kirche. Auch werden Fälle von Abtreibungen, die nicht ans Licht gekommen sind, erwähnt. Papst Franziskus sprach von einer „sexuellen Sklaverei“, die sich im Rahmen des kirchlichen Lebens abspielt.

Edilma ist sich bewusst, dass ihre Arbeit große Opfer verlangt, insbesondere in der heutigen Zeit, die durch so viele Skandale in der katholischen Kirche gekennzeichnet ist, die unter anderem mit Korruption, Pädophilie und Vergewaltigung zusammenhängen. Gleichzeitig deuten die schwerwiegenden Diskriminierungen und Verstöße aus geschlechtsspezifischer Sicht auf Realitäten hin, die aus ihrer Perspektive schwer zu verkraften sind.

Sicher ist, dass die neuen Generationen keine Achtung vor der Institution der Kirche empfinden, oft sind Nonnen und Priester bekannt, die sich aus ihrer Berufung zurückziehen und sich für ein Leben außerhalb des Zölibats entscheiden. Ironischerweise sind sie diejenigen, die aufrichtiger und kohärenter mit den katholischen Postulaten leben. Junge Frauen sind nicht mehr daran interessiert, in diesen Dienst einzutreten, da es schwierig ist, die Rolle der jungen Frau in einer Gesellschaft zu übernehmen, wo Femizide in den Schlagzeilen an der Tagesordnung stehen, die mit einer Logik der Unterwerfung und Achtung vor der männlichen Figur verbunden ist – „die letztendlich ein Akt völliger Dummheit ist“, wie Milena Guerrero, eine Theologiestudentin, sagt.

Verschiedene religiöse Forschungsmagazine wie Chatolic.net berichten, dass in den letzten 5 Jahren mehr als 13.000 Menschen das Ordensleben verlassen haben. Sie berichten auch über den Rückgang der Zahlen von 1965 bis 2014, Mitte des Jahrzehnts der 60er Jahre gab es 179.954 Ordensleute, in 2014 sind es nur noch 49.883 Mitglieder.

Und obwohl Edilma die Freude kennt, der Gemeinschaft zu helfen und die weibliche Freiheit in der religiösen Erfahrung zu finden, erkennt sie, dass „ohne Berufung das Leben in einem Kloster die Hölle sein kann“.

Als sie im Kloster ankommt, trifft sie ein paar Nonnen, die die Gebete für Jesus singen, um den Friedensprozess in Kolumbien bitten, für die Bewohner der Straße, sogar für internationale Verbindungen beten. Hier könnte man denken, dass es das Opfer und den Widerstand wert ist. Aber die Frage bleibt, inwieweit der Missbrauch von Nonnen in unserer Gesellschaft weiterhin fortbesteht.


Foto: Natalia Ramírez Amado / Iglesia de Lourdes

Sobald das Gebet vorbei ist, ist es Zeit für das Abendessen. Edilma erzählt, wie die jungen Menschen die wachsende Abwesenheit von intellektuellen Frauen in der Kirche nicht wahrnehmen; solche, die sich nicht nur durch Kunsthandwerk und Hilfe für das Volk auszeichnen, sondern auch politisch Stellung beziehen, und erst dadurch eine Gleichstellung der Nonnen erkämpfen können. Sie verteidigt ihre religiöse Rolle und drückt aus, dass ein geistliches Bekenntnis das Engagement einer Frau im sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben nicht einschränkt. Sie argumentiert, dass das eigentliche Problem in der geschlechtsspezifischen Gewalt liegt, dass es aber Hoffnung gibt, wenn das Thema nicht mehr totgeschwiegen wird.

Laut der Zeitung El Mundo besteht die katholische Kirche zu 61% aus Frauen, die in verschiedenen Ordensgemeinschaften organisiert sind, verglichen mit 39% der Männer, die Priester, Bischöfe, Ordensleute und Diakone sind; trotz dieser Mehrheit werden die Rechte der Frauen weiterhin verletzt.

Es gibt einige intellektuell aktive Schwestern wie Edilma, die alle in ihre Hände gefallenen theologischen Exponate gelesen hat, die Bilder gemalt hat, die die Gemeindehäuser schmücken, eine Reihe von Reinigungsprodukten mit natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt hat und junge Menschen in politischen und kulturellen Angelegenheiten außerhalb ihrer religiösen Verantwortung unterrichtet, sowie aktuelle Persönlichkeiten wie Teresa Forcades, ehemalige Ordensfrau und Kandidatin der souveränen Linken in Barcelona, die ein umfassenderes Gefühl dafür vermitteln, warum sie diesen Beruf trotz seines Kontextes mit Leidenschaft und Berufung gewählt haben.

Nach 21 Uhr zieht sich Edilma in ihr Zimmer zurück. Es ist ein Raum mit mehreren Gemälden von Jesus, der Jungfrau Maria und der Mutter Theresa von Kalkutta. Nach ihrem persönlichen Gebet bittet sie Gott, die Berufung junger Frauen zu fördern, die aus heutiger Sicht eine Veränderung bezüglich der Gleichberechtigung in einer der wichtigsten Kräfte der Geschichte erreichen könnten. Sie betet auch, dass sich diese rastlosen Nonnen künstlerisch und intellektuell nicht irgendwann den bischöflichen Kräften ergeben, wie es Schwester Juana Inés de la Cruz getan hat. Sie dankt für das Erhaltene, macht das Licht aus und hofft auf ein Erwachen der Möglichkeiten für die zeitgenössische Ordensfrau.

Proyecto de periodismo: Mujeres en la Iglesia

Una acción de protesta de un colectivo feminista de Chile está atrayendo la atención mundial y ha sido llevada a cabo en muchas otras ciudades (incluyendo ciudades colombianas y alemanas). Las estructuras sociales y gobernantes patriarcales son criticadas y las acusaciones de violación en particular están en cuestión (una breve impresión de la acción de protesta y sus razones: https://www.youtube.com/watch?v=4QdlwW-dXuY).

Como parte de sus estudios de communicación social, Natalia, miembro de Lazos en Colombia, escribió un artículo en el que llama la atención especialmente a las mujeres de la iglesia en Colombia, a las dificultades que enfrentan cada día en las estructuras patriarcales dentro y fuera de la iglesia, a acosos sexuales que muchas veces experimentan las monjas, dentro y fuera de la iglesia. Natalia acompaña a la monja Edilma en su rutina diaria y también le habla de las oportunidades que las mujeres pueden desarrollar en la iglesia y de lo importante que es en su opinión la acción política de las monjas.

Natalia, miembro de Lazos, estudiante de Communicación Social & autora de este artículo

Debajo del hábito, un panorama sexista

Un largo velo negro es la corona de una mujer religiosa que con parsimonia presencia la palabra de Dios, ella permanece ceñida por la costumbre de los sermones metodistas, mientras tanto, un destello de color ocre se escabulle por el único pedazo descubierto de sus piernas; ha pasado el tiempo de comulgar; un trovador con aires de sacerdote canta un encuentro casi romántico con Jesús, a su vez, Edilma se distrae, piensa en el último hombre que con descaro hizo comentarios sexuales haciendo alusión a su hábito.

Foto por: Natalia Ramírez Amado / Iglesia de Lourdes

Terminada la misa de lunes se dirige a El Hogar Dominicano de Oración, donde reside hace 3 años; llega la noche, la calle 13 empieza a albergar una colectividad masculina cuyo trato hacia las monjas va desde una mirada discreta hasta la morbosidad más repugnante, sin embargo, 33 años de experiencia en escuelas, hospitales, cárceles e incluso en la misma calle, le han hecho reconocer que el papel de religiosa puede resultar afrodisiaco en un mundo donde, a menudo, las fantasías sexuales masculinas están motivadas por la pornografía y el absurdo.

Edilma cuenta cómo el contacto fraternal y la vocación de servicio con las personas es bien agradecido la mayoría de veces, no obstante, en algunas ocasiones se confunde la amabilidad con otro tipo de actitudes que han dado fruto a declaraciones de amor, tratos inadecuados e incluso acoso, todas estas situaciones generan cierta ambivalencia entre el miedo y el deseo de ceder.

En 2018 la Facultad de Derecho de la Universidad Libre registró al menos 3.014 casos de violencia de género contra la mujer en Colombia: es decir, alrededor de 50 cada día, sin embargo, no hay estudios de mujeres consagradas a la vida religiosa que hayan sido víctimas de violaciones, eso, por no mencionar el acoso y la presión social que viven en sus lugares de trabajo.

Por otro lado, un estudio del New York Times habla sobre el abuso sexual a monjas por parte de sacerdotes y figuras masculinas de la iglesia, también se mencionan casos de abortos que no han salido a la luz, el Santo Padre Francisco habló de una” esclavitud sexual” que hace referencia a la manipulación que se mueve dentro del contexto de la vida consagrada.

Edilma es consciente de que la entrega al hábito representa grandes sacrificios y más en la época actual, caracterizada por tantos escándalos en la iglesia católica, relacionados con corrupción, pedofilia y violaciones, entre otros. Al tiempo las graves discriminaciones y violaciones desde la perspectiva de género, sugieren realidades que desde su posición son difíciles de asumir.

Lo cierto es que las nuevas generaciones no sienten respeto por la Institución de la iglesia, a menudo se sabe de monjas y sacerdotes que se retiran de su vocación y optan por una vida fuera del celibato, irónicamente son quienes resultan más sinceros y coherentes con los postulados católicos, por otra parte, las jóvenes ya no se interesan en ingresar en este contexto, ya que, de por si es complejo asumir el rol de mujer joven en una sociedad que tiene titulares de feminicidios como el pan de cada día, y vincularse a una lógica de sumisión y respeto a la figura masculina ”termina siendo un acto de completa estupidez”, asegura Milena Guerrero, estudiante de teología.

Distintas revistas de investigación religiosa como Chatolic.net reportan cómo más de 13 mil personas han dejado la vida religiosa en los últimos 5 años, también informan acerca de la bajada numérica de 1965 a 2014, a mediados de la década de los 60´s eran 179,954 religiosas, para 2014 sólo quedan 49,883 unidades, por otro lado, teniendo en cuenta la edad promedio no se estiman reemplazos vocacionales.

Y es que, aunque Edilma conozca el gozo de la ayuda a la comunidad, la barrida de vanidades, y el resultado de libertad femenina en la experiencia religiosa, reconoce que, “sin vocación, la vida en un convento puede resultar un infierno.”

Una vez llega a su casa de oración, se reúne con un par de prioras que entonan las plegarias al sagrado corazón de Jesús, piden por el Proceso de Paz en Colombia, por los habitantes de calle, incluso por las coyunturas internacionales, de este lado de la moneda se puede pensar que vale la pena el sacrificio y la resistencia, pero queda el interrogante de hasta qué punto la figura de la mujer religiosa perpetua lógicas de abuso en nuestra sociedad.

Foto por: Natalia Ramírez Amado / Iglesia de Lourdes

Una vez concluida la oración, llega el momento de la cena, Edilma comenta cómo las jóvenes desconocen la ausencia creciente de mujeres intelectuales en la iglesia, que más allá de destacarse por producir arte o ayudar al pueblo, deben apropiarse de una voz política que dé el mismo nivel a las religiosas que a los sacerdotes en el templo, ella defiende su papel de religiosa y expresa como un credo espiritual no limita la proactividad de una mujer en la vida social, política y económica, responde a las críticas argumentando que el verdadero problema radica en la violencia de género, pero que hay esperanza en la medida en que se sepa lo que pasa en el caso puntual de las mujeres consagradas a la vida religiosa tanto en el contexto de la calle como de la iglesia.

Según el diario El Mundo La Iglesia católica la componen un 61% de mujeres, organizadas en distintas órdenes religiosas, frente a un 39% de hombres, entre sacerdotes, obispos, religiosos y diáconos; a pesar de esta mayoría se siguen vulnerando los derechos de representación de las religiosas.

Existen algunas hermanas intelectualmente inquietas como es el caso de Edilma, que ha leído todos los exponentes teológicos que han caído en sus manos, ha pintado los cuadros que decoran las casas pastorales, ha creado una línea de productos de aseo con elementos naturales e instruye a jóvenes en asuntos políticos y culturales, excluyendo sus responsabilidades religiosas , así mismo personajes actuales como Teresa Forcades, excandidata religiosa  de izquierda soberanista en Barcelona, dan inspiración a un sentido más completo de por qué optar con pasión y vocación por este oficio pese a su contexto.

Ya pasadas las 9 de la noche Edilma se refugia en su habitación; es un cuarto con múltiples pinturas del corazón de Jesús, la Virgen María y la Madre Teresa de Calcuta.  Después de realizar su oración personal, le pide a Dios que aliente vocación en las jóvenes que con la perspectiva actual, tal vez consigan un cambio de igualdad en uno de los poderes más radicales de la historia; también ruega que aquellas monjas inquietas artística e intelectualmente no se rindan ante los poderes episcopales como Sor Juana Inés de la Cruz lo hizo en algún momento; agradece los favores recibidos, apaga la luz y espera un amanecer de posibilidades  para la mujer religiosa contemporánea.