Kategorie: Allgemein

11. Nationales Treffen von Lazos de Amistad – Bänder der Freundschaft in Kolumbien

Erfahrungsbericht

Unser erster Vorsitzender, Alexander Sieler, hatte die Möglichkeit, beim letzten nationalen Lazos-Treffen in Kolumbien teilzunehmen, und teilt hier seine ganz persönlichen Erfahrungen:

Alexander Sieler
Santa Rosa de Cabal, 22.06.2023

“Dieses Jahr beende ich meine Ausbildung, das ist für mich ein echter Erfolg”, sagt mir Talina beim Abschied mit Tränen in den Augen, während sie ihren kleinen Sohn Íker auf dem Arm hat. Und es waren nicht die einzigen Tränen, die an diesem Wochenende zu sehen waren. Drei Tage dauerte das 11. Nationale Treffen von Lazos de Amistad in Kolumbien vom 17.–19. Juni 2023 in Santa Rosa de Cabal. Rund 40 Teilnehmende kamen aus acht Orten des Landes zusammen. Der Leiter Pater Gabriel Naranjo hatte im Vorfeld dafür gesorgt, dass den Teilnehmenden keine Kosten aufgebürdet würden, da die jungen Leute aus sehr einfachen Verhältnissen stammen. Es war um Essensspenden gebeten worden, die Vinzentiner berechneten keine Kosten für die Übernachtung im Tagungshaus und die Teilnehmenden waren aufgefordert, im Haushalt mitzuhelfen.

Mit einem meditativen Beginn am Samstagmorgen ordnete Pater Gabriel das Wochenende in die Problematik des Klimawandels und der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein. Unmittelbar danach ging es mit der gesamten Gruppe nach „La Samaria“, einem Armutsviertel von Santa Rosa, in unmittelbarer Sichtweite des Tagungshauses. Seit einigen Monaten besucht die lokale Lazos-Gruppe wöchentlich die Menschen hier und bietet Begleitung an, vor allem den Kindern. Mir wird schnell klar: kaputte Wege, provisorisch zusammengezimmerte Hütten und viel menschliches Leid prägen „La Samaria“. Auf dem Weg dorthin waren wir eingeladen, Müll von den Straßen und Wegen zu sammeln sowie die Familien einzuladen, ihre Kinder zu unseren Aktivitäten zu schicken. Dort entstand mit der Zeit ein bewegendes Bild: in einem Raum beginnen die Lazos-Geförderten die Kinder zu dynamischen Spielen zu animieren, was diese sichtbar glücklich machte; in einer anderen Ecke wurden Malbögen zum Ausmalen verteilt; in wieder einer anderen Gruppe wurde gebastelt. Schließlich wurde auf der nicht asphaltierten Straße mit Plastikstühlen und Wasserschüsseln ein improvisierter „Schönheitssalon“ errichtet – der aufgrund von durchfahrenden Holztransporten immer mal wieder zur Seite gebaut werden musste –, während ein auf der Straße frei herumlaufendes Schwein einen vielleicht verwirrten Blick angesichts der ungewöhnlichen Aktion herüberwarf. Die Kinder des Viertels wurden eingeladen, sich von den Lazos-Leuten die Haare waschen, kämmen und teilweise flechten zu lassen. Ein paar Meter entfernt konnte man das Weinen eines jungen Mädchens wegen extremer Zahnschmerzen nicht überhören. Laura, Lazos-Geförderte und Studierende der Zahnmedizin, konnte ein wenig helfen und eine lindernde Creme organisieren – immerhin. Ein Blick über die verschiedenen Gruppen ließ mich berührt zurück. Ich schaute Harving an, ein engagiertes Lazos-Mitglied der ersten Stunde. Er schaute mich an und sagte: „Das ist Lazos!“ Ich umarmte ihn und heulte fünf Minuten in seine Schulter. Zwei Dinge berührten mich diesen Morgen besonders: zum einen die zum Himmel schreiende Armut, Hilflosigkeit und Ungerechtigkeit, in der diese Kinder dort aufwachsen müssen und zum anderen das bewegende Miteinander, mit der unsere Lazos-Geförderten – selbst aus sehr bescheidenden Verhältnissen – mit ihnen spielten, sie wuschen und ihnen immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberten.

Zurück im Haus begannen nach dem Mittagessen die ersten Arbeitseinheiten. Darunter durfte ich die Arbeit von Lazos in Deutschland vorstellen. Ein kurzer Einblick in Geschichte, Personen und Aktivitäten des eingetragenen Vereins ließ die jungen Kolumbianerinnen und Kolumbianer dankbar zurück. „Welch ein schönes und motivierendes Gefühl, dass es auf der anderen Seite der Welt Menschen gibt, denen wir wichtig sind und die uns unterstützen“, war von einem Lazos-Geförderten zu hören.

Nach einem Gottesdienstbesuch ging es im Nachmittagsbereich an die Persönlichkeitsarbeit. Die einzelnen Mitglieder waren eingeladen, sich mit Leitfragen zum eigenen Leben, den Stärken und Schwächen, den Visionen und Wünschen sowie den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinanderzusetzen und diese niederzuschreiben. Am Abend durften meine Frau Carolin und ich für die 40 Teilnehmenden ein deutsches Abendessen servieren: Kartoffelsalat, dazu Bockwürstchen, Brot mit Kräuterbutter und ein Bier. Im Anschluss begann eine kulturelle Feier: an drei Lagerfeuern wurde zunächst nach deutscher Manier Stockbrot gebacken, Musik gehört und Lieder gesungen. Im Anschluss lud Lazos-Mitglied Luz Marina zu einer Tanzstunde mit kolumbianischen Folklore-Tänzen wie Salsa und Cumbia ein. Am späten Abend entstand ein gemeinsamer Austausch zu persönlichen Lebenserfahrungen – zusammen mit dem Besuch in „La Samaria“ der berührendste Moment. Ich konnte so ein wenig über die verschiedenen Lebenssituationen erfahren und hörte bewegt zu: Angefangen bei prekären Familienverhältnissen und finanziellen Schwierigkeiten über Gewalterlebnisse von Vätern bis hin zu Vertreibungen und Morden von Angehörigen durch die Guerilla entfaltete der tränenreiche Abend die gesamte Bandbreite an Leiderfahrungen unserer Lazos-Geförderten. Aufgrund der intensiven Erzählungen musste der Austausch am nächsten Tag fortgesetzt werden. Nicht selten hörte dabei man Sätze wie „Lazos ist eine wichtige Stütze gewesen“ oder „Lazos hat mein Leben verändert“. Wie wichtig und richtig ist doch das Engagement und die finanzielle Unterstützung von Lazos in Deutschland! Wie wenig ist doch der Einsatz für uns im Vergleich zu dem, was er hier bei den jungen Menschen bewirkt!

Ich bin überaus dankbar und gestärkt aus diesem Treffen herausgegangen. Vor allem motiviert, mich mit der mir möglichen Kraft weiterhin für diese wertvollen und engagierten jungen Menschen einzusetzen und Menschen in meiner Umgebung davon zu überzeugen, dass jeder an sie getane Gedanke, jedes in ihrem Sinne getane Engagement und jeder für sie gespendete Euro eine der besten Investitionen ist, die ein Mensch tätigen kann.

Am Sonntagmorgen gab es einen Vortrag und einen Austausch rund um das Thema „Zugehörigkeit und  Sinn des Lebens“. Dabei sollten das eigene Leben, persönliche Beziehungen sowie die individuellen Zugehörigkeiten – zu Familie, Gruppen, Lazos etc. – in den Blick genommen werden. Lazos ist für die Geförderten hier mehr als eine Gruppe oder ein Verein, der einem Geld für die Ausbildung gibt. Es ist eine Plattform für persönliche Orientierung, Austausch, gegenseitige Unterstützung und soziales Miteinander. „Wir sind eine Familie“, wird Harving nicht müde zu betonen. Mit Blick auf viele zerrüttete Familienverhältnisse der Geförderten wird mir das noch einmal besonders deutlich.

Nach einem Gottesdienstbesuch ging es im Nachmittagsbereich an die Persönlichkeitsarbeit. Die einzelnen Mitglieder waren eingeladen, sich mit Leitfragen zum eigenen Leben, den Stärken und Schwächen, den Visionen und Wünschen sowie den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinanderzusetzen und diese niederzuschreiben. Am Abend durften Carolin und ich für die 40 Teilnehmenden ein deutsches Abendessen servieren: Kartoffelsalat, dazu Bockwürstchen, Brot mit Kräuterbutter und ein Bier. Im Anschluss begann eine kulturelle Feier: an drei Lagerfeuern wurde zunächst Stockbrot gebacken, Musik gehört und Lieder gesungen. Im Anschluss lud Lazos-Mitglied Luz Marina zu einer Tanzstunde mit kolumbianischen Folklore-Tänzen wie Salsa und Cumbia ein. Am späten Abend entstand ein Austausch zu persönlichen Lebenserfahrungen – zusammen mit dem Besuch in „La Samaria“ der berührendste Moment. Angefangen bei prekären Familienverhältnissen und finanziellen Schwierigkeiten über Gewalterlebnisse von Vätern bis hin zu Vertreibungen und Morden von Angehörigen durch die Guerilla entfaltete der tränenreiche Abend die gesamte Bandbreite an Leiderfahrungen unserer Lazos-Geförderten. Aufgrund der intensiven Erzählungen musste der Austausch am nächsten Tag fortgesetzt werden. Nicht selten hörte dabei man Sätze wie „Lazos ist eine wichtige Stütze gewesen“ oder „Lazos hat mein Leben verändert“. Wie wichtig und richtig ist doch das Engagement und die finanzielle Unterstützung von Lazos in Deutschland! Wie wenig ist doch der Einsatz für uns im Vergleich zu dem, was er hier bei den jungen Menschen bewirkt!

Ich bin überaus dankbar und gestärkt aus diesem Treffen herausgegangen. Vor allem motiviert, mich mit der mir möglichen Kraft weiterhin für diese wertvollen und engagierten jungen Menschen einzusetzen und Menschen in meiner Umgebung davon zu überzeugen, dass jeder an sie getane Gedanke, jedes in ihrem Sinne getane Engagement und jeder für sie gespendete Euro eine der besten Investitionen ist, die ein Mensch tätigen kann.

DANKE an euch alle für eure Unterstützung!

Neuer Vorstand nach Jahreshauptversammlung 2023

Am 19. März fand unsere Jahreshauptversammlung wie nun üblich in digitaler bzw. hybrider
Form statt. Bei den Vorstandswahlen wurde der 1. Vorsitzende Alexander Sieler in seinem
Amt bestätigt. Das Amt des Schriftführers wurde von Johannes Bieker an Katharina Rohr
übergeben. Zusätzlich wurden Judith Ratayczak und Rudolf von Spee erneut für ein Jahr als
Beisitzende gewählt. Außerdem stößt Mike Maassen als weiterer Beisitzender zum Vorstand
hinzu.
Im Jahresbericht schaute Johannes Bieker auf das Jahr 2022 zurück: es konnte erfolgreich ein
regelmäßiger Stammtisch für die Regionalgruppe Sauerland etabliert werden. Nach 2 Jahren
Pause konnte der Verein auch wieder an dem Weihnachtsmarkt in Finnentrop teilnehmen
und so mit dem Verkauf von Kaffee, Kuchen und Waffeln einen Erlös von über 2000 €
erreichen. Auch die neu initiierte Weihnachtsaktion wurde angenommen und soll in den
kommenden Jahren weiter stärker beworben werden.

Lazos startet mit hybridem Lazos-Tag ins Jahr 2023

Foto Zoom LazosTag 2023

Am 18. März trafen sich insgesamt neun Lazos-Aktive zum diesjährigen Lazos-Tag. Dieser fand in hybrider Form statt: im Sauerland und in Münster trafen sich die Regionalgruppen auch vor Ort, während man sich gemeinsam mit den weiteren Teilnehmern per zoom verband.

Am Vormittag wurden in den jeweiligen Regionalgruppen kommende Aktionen und Treffen geplant. So wird u. a.  eine Ausstellung unserer Gefördertenportraits an wechselnden, gut frequentierten Orten im Sauerland geplant.
Zudem wurde eine Bestandsaufnahme der Homepage durchgeführt, die in den kommenden Monaten eine Überarbeitung erfahren soll, und wurden weitere Inhalte für die Fortsetzung der Reihe „Unsere Geförderten berichten“ aufbereitet.

Hauptprogrammpunkt des Nachmittages war der Austausch mit dem Vorstandsmitglied Noemi Kumpmann, die sich aktuell in Mexiko befindet und zuvor unsere Freunde in Kolumbien besucht hat. So konnten direkte Eindrücke aus Kolumbien geteilt werden, u.a. vom Nationalen Lazos-Treffen in Kolumbien von Anfang Dezember 2022. Besonders erfreut hat uns, dass die Mitglieder in Kolumbien Lazos als einen sicheren Ort ansehen, bei dem sie Selbstvertrauen, Sicherheit und Vertrauen finden können. So kam es beim Treffen laut Noemi zum Austausch von sehr privaten Themen, wie persönlichen Schicksalsschlägen, familiären Problemen und anderen psychischen Belastungen.
Aufgrund der stetig wachsenden Regionalgruppe in Santa Rosa de Cabal erfuhr der kolumbianische Teil des Vereins eine Restrukturierung. Im anschließenden, erweiterten Gespräch mit dem kolumbianischen Vorstand haben die Vorstandsmitglieder ihre neuen Rollen und Zuständigkeiten vorgestellt, um so die neue überregionale Ausbreitung des Vereins abzudecken.

Herzliche Einladung zum Lazos-Wochenende im Sauerland!

Wir laden herzlich ein zum Lazos-Wochenende vom 14. bis zum 16. Oktober im Sauerland! Neben der Arbeit an Lazos-Projekten werden wir uns mit dem Klimawandel und dessen Folgen in Kolumbien auseinandersetzen und dazu auch Expertinnen aus Kolumbien per Zoom empfangen. Dieses Jahr fällt unser Lazos-Wochenende auf das gleiche Wochenende wie das Nationale Treffen in Kolumbien. Diese Chance werden wir für einen virtuellen Austausch mit der Gruppe in Kolumbien nutzen. Wir freuen uns auf viel gemeinsame Zeit, einen kolumbianischen Abend und viele alte und neue Gesichter! Anmelden könnt ihr euch per Mail info@lazosdeamistad.de oder per Nachricht an ein Vorstandsmitglied. Bis dahin!

Einladung zur Jahreshauptversammlung

am Sonntag, 06. März 2022, 10:30 Uhr, digital
Tagesordnung:

1. Begrüßung und Eröffnung der Versammlung
2. Beschlussfähigkeit und Genehmigung der Tagesordnung
3. Wahl einer Schriftführerin / eines Schriftführers
4. Rückblick: Jahresbericht für das abgelaufene Jahr 2021/2022
5. Bericht des Kassierers
6. Bericht der Rechnungsprüfer:innen
7. Entlastung des Vorstands
8. Wahlen

  • des/der zweiten Vorsitzenden (auf 2 Jahre)
  • der Kassiererin / des Kassierers (auf 2 Jahre)
  • eines weiteren Vorstandsmitglieds (auf 2 Jahre)
  • ggf. von Beisitzenden (auf 1 Jahr)
  • zweier Kassenprüfer:innen (auf 1 Jahr)

9. Satzungsänderung

Vorschlag zur Ergänzung des § 11 (Mitgliederversammlung) der Satzung mit folgendem neuen Wortlaut:
„Die Mitgliederversammlung kann auch im Wege der elektronischen Kommunikation (z. B. per Telefon- oder Videokonferenz) oder in einer gemischten Versammlung aus Anwesenden und Videokonferenz/ anderen Medien/Telefon durchgeführt werden. Ob die Mitgliederversammlung in einer Sitzung oder im Wege der elektronischen Kommunikation oder in einer gemischten Versammlung aus Anwesenden und Videokonferenz/anderen Medien/Telefon durchgeführt wird, entscheidet der Vorstand.“

10. Ausblick und Ideen für 2022 und später

  • Lazos-Stammtisch
  • Lazos-Wochenende 14.-16. Okt 2022 in Lennestadt
  • Herbstmarkt/Weihnachtsmarkt Finnentrop 2022 (?)
  • Weitere Termine und Aktionen in 2022

11. Verschiedenes

Änderungswünsche und weitere Vorschläge für die Tagesordnung können gerne bis eine Woche vor der Sitzung eingereicht werden.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung. Auch interessierte Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen.

Auf euer Kommen freut sich

für den Vorstand von „Lazos de Amistad – Bänder der Freundschaft e. V.“
Alexander Sieler

Lazos Deutschland blickt sorgenvoll auf die aktuellen Geschehnisse und Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien

Wir von Lazos Deutschland sind in Gedanken bei den friedlich demonstrierenden Menschen in Kolumbien und der Zivilbevölkerung, die derzeit in bürgerkriegsähnlichen Zuständen leben muss.
Auch in Deutschland finden zurzeit viele Solidaritätsbekundungen mit den Demonstrierenden in Kolumbien statt. Hier waren einige Lazos-Mitglieder bei einer Aktion in Münster dabei.

Warum demonstriert wird und wie die Lage vor Ort ist, berichten in diesem Artikel die Lazos-Geförderten Milena, Lorena und Leonardo Stíven.

Bei Lazos Deutschland beobachten wir mit großer Sorge die Polizeigewalt und Militarisierung der Städte in Kolumbien. Es gibt bereits jetzt zahlreiche Verletzte, Tote und Verschwundene sowie willkürliche Festnahmen und Berichte von sexualisierter Gewalt seitens der „Sicherheitskräfte“. Es wird außerdem berichtet, dass das Sondereinsatzkommando der Polizei („ESMAD“) Granatwerfer gegen Demonstrierende einsetzt und dass die Polizei in Zivil Demonstrierende angreift. Darüber hinaus zeigen Videos, wie weiß gekleidete Zivilisten auf demonstrierende Indigene schießen, während die Polizei vor Ort war und trotzdem nicht eingriff. Das sind nur einige Beispiele der aktuellen Geschehnisse in Kolumbien, die auch bei uns in Deutschland Angst hervorrufen.

Wir sorgen uns um die Sicherheit und Unversehrtheit der kolumbianischen Zivilbevölkerung und insbesondere unserer Geförderten und Mitglieder von Lazos Kolumbien.

Für die Proteste gibt es zahlreiche Gründe (nachzulesen im zuvor genannten Artikel), einer davon ist die Bildungspolitik, die sehr eng mit der Arbeit von Lazos verknüpft ist. In Kolumbien gibt es sehr wenige öffentliche Universitäten, wohingegen private Universitäten zwar zahlreicher sind, aber auch sehr hohe Studiengebühren erheben. Die öffentlichen Unis haben zwar einen sehr guten Ruf, sind aber schlecht finanziert. Sie befinden sich häufig im schlechten Zustand: es fehlen Gelder für Personal, Materialien, Ausstattung und Gebäudeinstandhaltung. Außerdem ist die Zahl der Studienplätze begrenzt und jedes Semester gibt es tausende Bewerber:innen auf sehr wenige Plätze. Ein Kritikpunkt der Demonstrierenden an der aktuellen Regierung ist, dass unter Präsident Duque Haushaltskürzungen im Bereich Bildung vorgenommen wurden, während der Etat für Waffen deutlich erhöht wurde.

Die Demonstrierenden fordern Zugang zu kostenfreier Bildung, gerade jetzt, wo durch die Corona-Pandemie noch mehr Menschen in Armut leben. Es gab bereits Gespräche zwischen der Regierung und Vertreter:innen der Demonstrierenden, die bisher erfolglos blieben. Der Präsident lehnte die Forderung nach kostenfreier Bildung ab. Zwar sagte er zu, dass Studierende öffentlicher Unis, die aus einkommensschwachen Familien stammen, im nächsten Semester keine Studiengebühr zahlen müssen, aber das ist aus Sicht der Lazos-Geförderten Milena, die in Bogotá Theologie studiert, „ein Schritt, jedoch kein Fortschritt“. „Eigentlich müsste der Etat für Bildung deutlich erhöht werden, sodass es mehr Studienplätze an öffentlichen Unis gibt und diese die nötigen Gelder bekommen. Dies lehnt der Präsident aber ab. Ein einziges Gratissemester für Studierende, die schon einen Studienplatz haben, hilft eigentlich kaum, wenn wir das gesamte Problem betrachten.“

Lazos Alemania ve con preocupación los acontecimientos actuales y las violaciones de los derechos humanos en Colombia.

En Lazos Alemania, nuestros pensamientos están con las personas que se manifiestan pacíficamente en Colombia y con la población civil, que actualmente tiene que vivir en condiciones similares a las de una guerra civil.

Por qué protestan y cómo es la situación en el país, informan en este artículo los miembros de Lazos Colombia Milena, Lorena y Leonardo Stíven.

En Lazos Alemania observamos con gran preocupación la violencia policial y la militarización de las ciudades en Colombia. Ya hay numerosos heridos, muertos y desaparecidos, así como detenciones arbitrarias y denuncias de violencia sexual por parte de las „fuerzas de seguridad“. También se ha informado de que el ESMAD ha utilizado lanzagranadas contra los manifestantes y que la policía de paisano ha atacado a los manifestantes. Además, los vídeos muestran a civiles vestidos de blanco disparando a los indígenas que se manifestaban, mientras la policía estaba en el lugar y, sin embargo, no intervino. Estos son sólo algunos ejemplos de los acontecimientos actuales en Colombia que nos causan temor también a nosotros en Alemania.

Nos preocupa la seguridad e integridad de la población civil en Colombia y especialmente de nuestros miembros colombianos.

También en Alemania se están produciendo en estos momentos muchas muestras de solidaridad con los manifestantes en Colombia. Aquí algunos miembros de Lazos Alemania estuvieron presentes en una acción en Münster.

Hay muchas razones para las protestas (lea el artículo mencionado anteriormente), una de las cuales es la política educativa. Hay muy pocas universidades públicas, mientras que las privadas cobran matrículas muy altas. Las universidades públicas también carecen de muchos fondos. A menudo están en mal estado, los edificios corren peligro de derrumbarse. Falta dinero para el personal, los materiales y los equipos. Además, el número de plazas universitarias es extremadamente limitado y cada semestre hay miles de solicitantes para muy pocas plazas. Bajo el gobierno del presidente Duque, se hicieron recortes presupuestarios en educación, mientras que el presupuesto para armas se incrementó significativamente. Los manifestantes exigen el acceso a la educación gratuita, especialmente ahora que la pandemia de covid ha dejado a más personas en la pobreza. Ya ha habido conversaciones entre el gobierno y el comité del paro, que hasta ahora no han sido exitosas. El Presidente rechazó la demanda de educación gratuita. Aunque se comprometió a que los estudiantes de las universidades públicas que provienen de familias de bajos ingresos no tengan que pagar la matrícula el próximo semestre, „es un paso, pero no un avance“, dice Milena, miembro de Lazos Colombia, que estudia teología en Bogotá. „En realidad, el presupuesto para la educación debería aumentar considerablemente, para que haya más plazas de estudio en las universidades públicas y éstas reciban los fondos necesarios. Pero el presidente se niega a hacerlo. Un único semestre gratuito para los estudiantes que ya tienen una plaza en la universidad es, en realidad, de poca ayuda si analizamos el problema en su conjunto“.

 

Einladung zur Jahreshauptversammlung

am Freitag, 12. März 2021, 18:30 Uhr
als virtuelle Videokonferenz

Link: https://uni-bonn.zoom.us/j/96748714139?pwd=TTFlT0F0VjNQblovemFacitXY1FrZz09

Meeting-ID: 967 4871 4139
Kenncode: 737993

Tagesordnung:
1. Begrüßung und Eröffnung der Versammlung
2. Beschlussfähigkeit und Genehmigung der Tagesordnung
3. Wahl einer Schriftführerin / eines Schriftführers
4. Rückblick: Jahresbericht für das abgelaufene Jahr 2020/2021
5. Bericht des Kassierers
6. Bericht der Rechnungsprüferin und des Rechnungsprüfers
7. Entlastung des Vorstands
8. Wahlen
a. des/der ersten Vorsitzenden (auf 2 Jahre)
b. der/des Schriftführerin/Schriftführers (auf 2 Jahre)
c. ggf. von Beisitzenden (auf 1 Jahr)
d. zweier Kassenprüfer/Kassenprüferinnen (auf 1 Jahr)
9. Ausblick und Ideen für 2021
– Lazos-Wochenenden 2021 (Frühjahr: 13.03. (virtuell) / Herbst: 22.-24.10. (Lennestadt))
– 10 Jahre Lazos – Musikgarten am Schloss Bamenohl am 29. August 2021
10. Verschiedenes

Nach der Jahreshauptversammlung führen wir um 20 Uhr ein virtuelles Treffen mit unseren Freundinnen und Freunden aus Kolumbien durch (ca. 1 Stunde). Auch hierzu laden wir herzlich ein. Änderungswünsche und weitere Vorschläge für die Tagesordnung können gerne bis eine Woche vor der Sitzung eingereicht werden.

Auch interessierte Nicht-­Mitglieder sind herzlich willkommen. Wir bitten um eine kurze Zu-­‐, bzw. Absage.

Auf eure Teilnahme freut sich

für den Vorstand von Lazos de Amistad – Bänder der Freundschaft e. V. Alexander Sieler

Großzügige RestGeld-Spende in Münster übergeben

Letzten Monat unterstützte uns die VEKA AG mit der RestCent-Spende. Im Münsteraner Hafen nahm unser Mitglied Irmgard den Check entgegen.

Wir freuen uns sehr über die finanzielle Spende und die damit verbundene Anerkennung. Besonders in der aktuellen Zeit, treten neue Probleme auf, die das Studieren auch in Kolumbien erschweren. Ob weggefallene Nebenjobs oder die Anschaffung von Webcams und Mikrofonen: um den Alltag zu meistern werden auch unsere Freunde in Kolumbien vor neue Probleme in der Corona-Zeit gestellt.

Wir bedanken uns sehr bei der Belegschaft für die Spende des RestCent und bei der VEKA AG, die den Betrag noch mal verdoppelt hat. Ein besonderes Dankeschön auch an David, der uns bei seinen Kollegen vorgeschlagen hat.

Vielen Dank!

Lazos en la pantalla – Lazos Zuhause auf deinem Bildschirm

Herzliche Einladung zu unserem internationalen Lazos-Stammtisch! 😊 Wir haben die Möglichkeit, unsere kolumbianischen Geförderten „persönlich“ kennenzulernen und das ganz einfach auf eurer pantalla (eurem Bildschirm) bei euch Zuhaus! Denn Lazos goes virtual …

Da unser regelmäßiger Lazos-Stammtisch der Regionalgruppe Münster „coronabedingt“ zurzeit nicht in gewohnter Form stattfinden kann, haben wir uns dazu entschlossen, diesen jetzt regionalgruppenübergreifend bei Zoom stattfinden zu lassen (jeden ersten und dritten Montagabend im Monat). Eine virtuelle Zusammenkunft hat dabei einen ganz besonderen Vorteil. Unsere kolumbianischen Geförderten können auch dabei sein!

Deshalb werden wir bei zu jedem virtuellen Stammtisch einen oder zwei bis drei kolumbianische Geförderte einladen, sodass wir uns besser kennenlernen und austauschen können. Das heißt, ihr könnt fragen, fragen, fragen. 😊
Dazu ist jede*r herzlich eingeladen (auch wenn ihr bisher nicht beim Präsenzstammtisch dabei wart!). 😊 Wir werden außerdem fleißig übersetzen; Spanischkenntnisse sind also nicht notwendig, können aber natürlich gerne angewendet werden!
Wir freuen uns auf euch & einen spannenden Austausch! Auch wenn die aktuelle Situation für uns oft mit Einschränkungen im Sozialleben einhergeht, freuen wir uns, dass wir sie bei Lazos für die Knüpfung engerer Bänder der Freundschaft nutzen können! 😊

Lazos en la pantalla“ wird jeden ersten und dritten Montagabend des Monats auf euren Bildschirmen Zuhause stattfinden. Um den Zoom-Link zu erhalten, bitte eine Mail senden an: noemi.kumpmann@lazosdeamistad.de
Bei der Auftaktveranstaltung am Montag, 18.5., werden unsere Geförderten Angie und Nathaly dabei sein. Am 1.6. werden wir Verónica und Milena bei unserem internationalen Stammtisch begrüßen. Und hoffentlich auch euch! Bis dahin! 😊

Stolze Absolventin Paula – erfolgreicher Abschluss als Optikerin

Stolze Absolventin: Paula, eine unserer Geförderten, hat vor kurzem ihren Abschluss als Optikerin gemacht.

Wir freuen uns sehr und gratulieren unserer frischgebackenen Optikerin von Herzen! „Ich wollte  schon immer im Gesundheitsbereich arbeiten.“, berichtet sie, als sie auf die Anfänge ihres Studiums zurückblickt, das sie nun erfolgreich abgeschlossen hat. „Ich liebe meinen Studiengang und genauso werde ich den Beruf lieben!“. Denn schon wartet der nächste große Schritt auf Paula. Bisher hat sie in der Nähe von Bogotá bei ihrer Oma gelebt; jetzt wird sie allein nach Medellín ziehen, um dort ihre erste Arbeitsstelle anzutreten. Nachdem wir die Wochen seit ihrer Bewerbung für ihren Wunscharbeitsplatz bei einer Gesundheitsorganisation in Medellín mitgefiebert haben, erreichte uns in dieser Woche die Nachricht, dass Paula eine Zusage für die Stelle erhalten hat – in der nächsten Woche geht es bereits los. „Ich bin so glücklich und nervös zugleich. Es ist ein neuer Lebensabschnitt.“, erzählt uns Paula. Wir wünschen ihr alles Gute für ihren Start in Medellín! Als Fernstudium möchte Paula im nächsten Jahr neben der Arbeit ihren Master machen.